T4 - Konzepte der Aus- und Weiterbildung
Fehler sind Herausforderungen für Lernende Organisationen: Erstens sind Fehler mit minderwertiger Arbeitsleistung assoziiert. Zweitens zielen digitale Assistenzsysteme gerade auf die Vermeidung von Fehlern ab oder sind durch ihre starke Vernetzung in der Lage, Fehler im Betriebsablauf ohne Mitwirkung beteiligter Personen an die Prozesssteuerung weiterzugeben. Dies kann dazu führen, dass (a) Individuen Situationen mit Fehlerpotenzial zu vermeiden suchen und daher in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt werden, (b) lernhinderliches Führungsverhalten auftritt oder (c) Fehlererfahrungen, die für ein tieferes Verständnis von Zusammenhängen bedeutsam wären, von Assistenzsystemen unterdrückt werden. In diesem Arbeitsfeld werden aufbauend auf den Ergebnissen des Fortschrittskollegs zu lernförderlichen Unternehmenskulturen geeignete Führungsstrukturen und Umgangspraktiken eines digital oder analog lernförderlichen Umgangs mit Fehlern untersucht.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Christian Harteis, Fakultät für Kulturwissenschaften, Christian.Harteis[at]upb.de, Universität Paderborn
Entlang der Themen, die im Arbeitsfeld 4.1 bearbeitet werden, soll aus Perspektive der Individuen untersucht werden, welche verallgemeinerbaren verhaltensbezogenen, kognitiven und emotionalen Indikatoren für Lernen, Wissen und Können am Arbeitsplatz identifiziert und überprüft werden können. Diese Indikatoren sollen als Variablen für den digitalen Zwilling genutzt werden. Darüber hinaus soll untersucht werden, inwiefern sich negatives Wissen als Resultat des Lernens aus Fehlern in Prozessbeschreibungen integrieren lässt. Schließlich sollen Prozessbeschreibungen entwickelt werden, die Abweichungen tolerieren und als Lerngelegenheit für Beschäftigte in den Arbeitsablauf zurückspiegeln.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Christian Harteis, Fakultät für Kulturwissenschaften, Christian.Harteis[at]upb.de, Universität Paderborn
In diesem Arbeitsfeld soll empirisch geklärt werden, welche Weiterbildungsformen und -inhalte für verschiedene Typen von Arbeitsplätzen in der Digitalisierung angemessen sind. Im Fortschrittskolleg wurde erfolgreich eine innovative Methodik entwickelt, um aus Beschäftigten-Befragungsdaten die Kompetenz-Anforderungen von Arbeitsplätzen herauszuarbeiten. Es wurde zudem erfolgreich eine Typologie relevanter Technologien weiterentwickelt. Im Forschungskolleg sollen diese Vorarbeiten in eine Primärerhebung in Betrieben überführt werden. Dabei sollen Beschäftigtenbefragungen am Arbeitsplatz mit Experteninterviews (Mitglieder des Betriebsrats, Meisterebene) kombiniert werden. Die Befunde versprechen, Aussagen zum Weiterbildungsbedarf differenziert nach Arbeitsplätzen und Technologien zu formulieren.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Martin Schneider, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, martin.schneider [at] wiwi.upb.de, Universität Paderborn